Ich denke das Projekt "skyhub PAD" verdient hier durchaus ein eigenes Thema.

Die Verwaltungsgesellschaft ist mittlerweile gegründet und will ab Juni eine Airline beauftragen, welche die Verbindung von PAD nach MUC übernimmt - Soweit bereits bekannt.

Heute hat am Airport nun eine PK zur Vorstellung der weiteren Details stattgefunden.
Anbei die offizielle Pressemitteilung sowie ein weiterer Bericht von airliners.de mit zusätzlichen Infos.

https://www.airport-pad.com/de/news-medi...det-die-region/
https://www.airliners.de/lufthansa-hilfe...-72-start/78942

Während in der PM noch davon gesprochen wird, dass ein Interlining-Abkommen mit LH vereinbart werden soll, klingt es bei airliners.de so als sei dies schon in trockenen Tüchern.
Gemäß airliners sollen die Interline-Verbindungen weiterhin direkt über LH gebucht werden können, die Direktflüge PAD-MUC jedoch nicht.
Ich nehme an, dies funktioniert dann u.a. über die Website des jeweiligen Anbieters (DAT?).

Laut den Aussagen soll zunächst mind. 1x täglich geflogen werden, ab September evtl. häufiger.

Für eine richtige Hubanbindung wäre 1xtäglich sicherlich nicht ausreichend. Auch für Geschäftsreisende könnte das aufgrund der eingeschränkten Flexibilität zu wenig sein.
Aber ich denke, da muss man abwarten, wie der Flugplan dann wirklich aussieht. Ich könnte mir vorstellen, dass es zumindest an starken Tagen (Mo, Fr) schonmal zwei Umläufe gibt, an den anderen dann einen.

Ich werde bei der Initiative immer skeptischer. Es ist geplant, bis mindestens in den September hinein an fünf Flugtagen einen Hin- und einen Rückflug anzubieten, bedeutet zehn wöchentliche Flüge. Will man die Flüge aus PAD heraus (als Tagesrandverbindung) anbieten, wird es sehr teuer, für diese zehn Flüge eine ganze ATR 72 zu beauftragen, zu bezahlen und in der restlichen Zeit am Boden stehen zu haben. Operiert man aus MUC heraus, wird es für die Paderborner Passagiere unattraktiv, im Erdinger Moos umzusteigen. Entweder wird der Plan schlecht in der Öffentlichkeit kommuniziert oder der Plan ist noch sehr unausgegoren.

Model Green Airlines... Die ATR72 käme Ferry rein und ginge Ferry raus. Die Ferryflüge müssten natürlich bezahlt sein. Somit verursacht der Flug mindestens die doppelten Kosten, die er auf einem Leg PAD-MUC bzw. MUC-PAD erzeugen würde. Nach Adam Riese müsste der also der Ticketpreis mindestens zweimal teurer sein, als er eigentlich wäre. Damit wäre er erheblich teurer.

Bliebe der Flieger stehen, so könne der jeweilige Anbieter des Flugs in der Zeit natürlich kein Geld verdienen. Dies würde er sich bezahlen lassen, mindestens so viel, wie er verdient hätte, wenn er geflogen wäre. Auch das verteure das Ticket PAD-MUC bzw. MUC-PAD.


Die LH musste nicht unbedingt auf dieser Strecke Geld verdienen, da sie den "Zubringerflug" mit dem eigentlichen Flug quersubventionieren konnten. Jede "dritte" Airline kann das natürlich nicht.

Deswegen sehe ich diese Idee sehr kritisch. Ich wünsche dem Flughafen viel Erfolg dabei.

Hallo zusammen,
die Aufgabe wird es sein, trotz des interlining genügend Geld einzunehmen um nicht permanent drauf legen zu müssen.
Dann muss man noch die Buchungs und abrechnungswege und Schnittsellen erstellen und Vorallem die System implementieren. Das sind alles noch große Aufgaben. Ich bewundere zumindest mal den Mut, dieses Projekt anzugehen.

Ich finde die Initiative noch immer großartig, frage mich jedoch was hinter dem Gedanken steht die ersten Monate mit so wenig Flügen zu beginnen. Nachvollziehen kann ich es nur wenn es schlicht nicht möglich ist schon früher ein Flugzeug samt Personal für mehr aufzutreiben.
Das mit dem Interlining ist ja scheinbar noch nicht in trockenen Tüchern und allein deshalb wäre es sowieso nicht einfach die aktuellen Nutzer der Verbindung nahtlos auf das neue Modell "mitzunehmen". Fliegt man dann mit einem kleineren Flugzeug auch noch weniger Umläufe als jetzt wird das, ungeachtet der Ticketpreise, doch dazu führen, dass sich einige Nutzer der PAD-MUC-Verbindung Alternativen suchen müssen und finden werden. Diese potenziellen Nutzer, dann wieder zurückzugewinnen wird nochmal komplizierter.
Zu offensiv an den Start gehen und dann Flüge streichen wäre vielleicht noch fataler, aber sollte das Interlining zu Stande kommen, müsste es meiner Ansicht nach definitiv sofort Mo.-Fr. 2x PAD-MUC geben um überhaupt aus Kundensicht erfolgreich zu sein. Ob das dann wirtschaftlich erfolgreich ist steht noch auf einem anderen Blatt, genauso ab wann man lieber stationiert statt einfliegt und ob/wie man eine ATR-72 ab Paderborn noch mit weiteren Zielen auslasten könnte.

Die Initiative ist ein Sinnbild für Unternehmertun, davon brauchen wir deutlich mehr in diesem Land. Ich werfe mal die Idee ind en Raum PAD - DTM - MUC zu fliegen. So hat es EW ganz früher ebenfalls gemacht. Damit hätte man einige Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Vielleicht liest die Idee ja einer der Initiatoren.

Also dass es diese Initiative überhaupt gibt, getragen durch viele Unternehmen der Region, finde ich auch wirklich sehr begrüßenswert. Auch, dass man offenbar mit dem Vorhaben planerisch und konkret vorankommt, wobei man vermutlich noch viele Herausforderungen vor sich hat, insbesondere auch im technischen Bereich im Hintergrund.


Für weitere Einschätzungen fehlen aus meiner Sicht einfach noch viel zu viele Details.
U.a. das von Maggi angesprochene Interlining, was laut dem Wortlaut von airliners.de bereits durch sein soll ("wurde ... geschlossen"), laut der für mich im Zweifelsfall vielleicht verlässlicheren Pressemitteilung aber erst in Planung ist ("vereinbart werden soll").

Ebenso die Flugfrequenz. Die PM spricht hier von "mindestens einmal täglich" ab Juni und ab September wolle man das erhöhen - das ist noch keine ganz konkrete Festlegung, weder in die eine noch in die andere Richtung. Es könnte anfangs einmal täglich sein, es könnte auch mehr sein. Man möchte erhöhen - je nach Nachfrage wird aber vielleicht nichts draus.
Laut airliners.de ist dann auch Meilen sammeln auf LH-Umsteigeflügen möglich (auf der Direktroute PAD-MUC dann nicht?).


Meine Vermutung ist: Falls man mit überschaubarer Frequenz von 1-2x täglich je nach Wochentag anfängt, stünde die ATR im Zweifelsfall viel rum - aber das ist dann halt eine Anfangsinvestition in den Aufbau der Route. Da man schon Erhöhrungspläne hat nur drei Monate nach Start, soll das ja offenbar kein Dauerzustand bleiben. Auf Dauer ist einmal täglich auch wohl weder für die p2p-Geschäftskundschaft noch für Umsteigekunden besonders attraktiv.


Warum man nicht gleich 2x täglich ankündigt und so anfängt (wenn man das fest vor hätte, hätte man es vermutlich auch so gesagt), wie Yosemite fragt, frage ich mich ehrlich gesagt auch.
Braucht die Umsetzung des Interlinings vielleicht noch Zeit und bis dahin rechnet man mit zu wenig Nachfrage für mehr? Transportiert daher anfangs nur p2p-Kunden morgens auf PAD-MUC und abends auf MUC-PAD oder so?
Und ja, nachfragebedingt gleich am Anfang im schlechtestens Fall Flüge streichen zu müssen, wäre wirklich fatal.

PAD-DTM-MUC finde ich im heutigen Markt nicht sinnvoll und es hat wohl seine Gründe, weshalb es solche Rotationen nicht mehr gibt. Von den Kosten abgesehen wird die Gesamtreisezeit für Paderborner Kunden dann einfach zu lang (Weg zum Flughafen, SiKo und Boarding, Flug, Weg von MUC zum Zielort). Dann kann man sich im Zweifelsfalls auch in den Zug oder den PKW setzen, wenn der Flug einen Teil seines Zeitvorteils verliert.

Es könnte auch DTM-PAD-MUC sein, dann gibt es keinen Zeitverlust für die eiligen Pax aus PAD....

Solch ein Zwischenstopp, wie er früher bei EW üblich war, geht sehr schnell über die Bühne und dauert nur einige Minuten für den Zustieg.

Funktioniert aber nur an effizienten Flughäfen wie FMO, DTM oder PAD....

Nach der (theoretischen) Verbindung am Morgen, könnte die Maschine ex DTM weitere Umläufe machen, bevor es am Abend wieder via PAD nach MUC geht...

Könnte man rein theoretisch machen, ich halte das aber trotzdem für abwegig. Abgesehen von der Zeitfrage stellt sich wie gesagt die Kostenfrage (kann's nicht ganz genau sagen, aber eine zusätzliche Landung kostet alles zusammengenommen bestimmt einen vierstelligen Betrag) und das wichtigste Argument:
Die Initiative wurde gegründet und Unternehmen der OWL-Region geben Geld mit dem Ziel, die PAD-MUC-Linie und bestenfalls auch den Anschluss an das Lufthansa-Netz ex MUC für PAD zu erhalten, nicht um weiter ins Risiko zu gehen und DTM mit MUC zu verbinden oder dort gar andere Strecken auszuprobieren.


Das Hellweg-Radio schreibt übrigens etwas genauer zum Interlining:
"Skyhub PAD" rettet Fluglinie nach München

Dort wird explizit gesagt, dass ein Interline-Abkommen mit LH "angestrebt" werde und die Entscheidung dazu in den kommenden Wochen erwartet werde.


Ich bin sehr gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickelt, wann wir weitere Details erfahren und wann die Buchbarkeit startet. Positiv stimmt, dass die Pläne bisher konsequenz umgesetzt werden, es offenbar viel Unterstützung aus der Wirtschaft gibt und man Leute mit Sachverstand involvieren konnte. Es wird aber sicherlich auch noch viele Stolpersteine geben und falls man alles an den Start bekommt, ist halt die Frage, ob alles langfristig wirtschaftlich aufgeht. Und das ist für mich eine der größten Knackpunkte: Wenn LH es selbst nicht mehr wirtschaftlich hingekriegt hat, kann ich mir noch nicht ganz vorstellen, wie das für eine private Initiative mit noch höheren nötigen Ticketpreisen (gesagt wurde ca. +10% teurer) gehen soll. Aber der Region und dem Flughafen wäre zu wünschen, dass es geht.

Was bedeuten denn die 10%?

Bei angenommenen 150 € Ticketpreis, lohnt es sich da für 15 € nach DUS zu fahren?

LH bekommt es nicht hin, weil zu wenig fliegendes Gerät, welches auf anderen Strecken mehr verdienen kann....

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe.

Bei airliners.de war zu lesen, dass der Preis für die Direktstrecke PAD-MUC wohl im Durchschnitt in etwa 10% teurer werden müsse. Das heißt nicht, dass jedes Ticket teurer wird, aber im Durchschnitt halt, um insgesamt auf ein wirtschaftliches Niveau zu kommen.
Genannt wurde ein Oneway-Preis von 290 Euro - also 580 Euro return.

Die Preise wirken sich auf die Nachfrage aus. Ab einem gewissen Preisniveau wird man z.B. Privatkunden für die Direktrelation PAD-MUC-PAD deutlich weniger ansprechen, die nehmen dann halt Auto oder Bahn. Das ist aktuell ja sowieso so, dass die innerdeutschen Reisebewegungen sich hauptsächlich auf PKW, zu einem kleineren Teil auf die Bahn, verlagern.