Und mittlerweile hat XL Airways am 27.12.12 beim Amtsgericht Darmstadt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Damit ist ein Restart wohl ausgeschlossen.
Die Gesellschaft machte neulich in Pilotenkreisen Schlagzeilen. Dort wurden doch glatt etliche First Officer ("Co-Piloten" - vorne rechts) betriebsbedingt entlassen und im Gegenzug wurden 'Pay-to-Fly-Idioten' eingestellt.
'Pay-to-fly-Idiot' = Jemand der dafür bezahlt, um bei der jew. Gesellschaft befristet fliegen zu dürfen. Es werden etwa 40.000 EUR bezahlt. Eine Entlohnung erfolgt nicht. In der Regel wird man im Anschluss entlassen und der nächste 'Pay-to-fly-Idiot' wird eingestellt.
Gut, dass die Gesellschaft nun gestorben ist. Mein Mitleid hält sich nämlich ganz stark in Grenzen.
PS: Ist sicher ganz im Sinne der Sicherheit, wenn vorne rechts jemand sitzt, der fürs Fliegen selbst bezahlt.
Hast Du dir mal die Mühe gemacht dir die Gründe der "Idioten" anzusehen? Vereinfacht gesagt, man bezahlt um fliegen zu können, weil nach einiger inaktiver Zeit die Zulassung als Pilot erlischt. Das sind arme Schlucker, die kaum eine andere Wahl haben und keine Idioten. Fliegen kann der vorne rechts trotzdem noch..
Stimmt, Idioten sind das sicher nicht, eher verzweifelte Menschen, die für ihre Ausbildung viel Geld bezahlt bezahlt haben und nun keinen Job bekommen und um ihre Lizenz bangen. Noch viel Schlimmer ist jedoch die Tatsache, das sowas in Deutschland überhaupt möglich ist. Ich meine, solche Zustände gehören in die Medien. Und von wegen Sicherheit, wer weis schon, wie lange so ein Pilot nicht geflogen ist? Ist er so fit wie die, die jeden Tag auf dem Hocker sitzen?? Ich denke eher nicht. Was ist wenn eine Notlage eintritt und der PIC gerade pinkeln ist??
Junge, Junge, in dem Vogel möchte ich nicht sitzen.
Entschuldigung, ich wollte niemanden als Idioten verunglimpfen. Aber ein bisschen 'was von "Idiot" ist schon dabei.
Meine Meinung zu XL Airways (Germany) wollte ich aber kundtun. Wenn eine Gesellschaft nun etliche First Officer (FOs) entlässt (betriebsbedingt kündigt) und dafür "Pay-to-fly-Willige" einstellt, dann ist das schon ein starkes Stück. Ja, das müsste normalerweise auch in die Medien. Ob dies rechtlich haltbar ist, ist ebenfalls sehr fragwürdig. Die Kollegen wurden schließlich betriebsbedingt gekündigt. Vielleicht waren Familienväter dabei, denen die Existenzgrundlage weggerissen wurde. Im Gegenzug stellt man eben diese "Pay-to-fly-Willigen" ein. Wir reden hier nicht von Peanuts. Die überweisen doch glatt mal eben 40.000 EUR, um eine Boeing B738 durch Europa zu kutschieren. Arme Schlucker können dies ja nicht sein, wenn die so verzweifelt sind. Die bekommen kein Gehalt. Im Gegenteil, die bezahlen dafür, dass sie dort arbeiten / fliegen dürfen.
Entschuldigung, aber da fehlen mir einfach die Worte.
Stellt euch mal vor, das würde morgen bei Opel oder VW passieren.
Nach 300-500 Flugstunden ist die Aktion auch beendet und man wird gewöhnlich direkt entlassen. Der nächste "Idiot" steht ja schon bereit. Die Piloten erhoffen sich von dieser Aktion bessere Bewerbungschancen, da sie ja nun 300-500 Flugstunden Erfahrung auf einem bestimmten Muster besitzen. Eigentlich bringen diese Stunden aber so gut wie gar nichts, außer dass man um eine 5-stellige Summe ärmer ist und die Gesellschaft - in diesem Fall XL Airways (Germany) - sich kaputtlacht.
Aus der Verzweiflung heraus kann ich so etwas auch nicht nachvollziehen. Ich bin selbst arbeitsloser junger Pilot und würde mich zu solch' einer Aktion nicht einmal verleiten lassen, wenn mir jemand morgen 500.000 EUR auf mein Konto überweist oder mir gar irgendjemand diese 'Aktion' einfach schenkt. Danke, mir ist jetzt schon schlecht!
Eine Pilotenlizenz lässt sich übrigens mit einem jährlichen Checkflug gültig erhalten. Selbst wenn die Berechtigung verfällt und innerhalb eines Jahres kein Checkflug erfolgt, kann die Gültigkeit relativ schnell wieder erneuert werden. Das Ganze kostet dann aber keine 40.000 EUR, sondern vielleicht 2% davon.
Nebenbei kann man sich auf andere Dinge konzentrieren & darauf hoffen, dass am Arbeitsmarkt bald wieder der Horizont erkennbar ist. Niemand, aber wirklich niemand, hat es nötig derartige "Pay-to-fly-Angebote" anzunehmen. Die Annahme dieser trägt nur zur weiteren Verschlechterung der Bedingungen bei.
Wenn ich mich recht erinner war im Herbst diese Praxis von XL schon ein Thema in den Medien. Wohl eher dann als Randnotiz. Deine Meinung über XL teile ich ja auch. Wenn Hamburg Airways, oder wie die jetzt auch immer heißen, einfach so die Kapazitäten übernehmen kann, zeigt das doch welche Überkapazitäten auf dem Markt sind. Da werden noch ein paar harte Jahre auf die Branche zu kommen. Selber aus der technischen Schiene kommend, ist das ganze mit weniger Bauchweh zu betrachten, aber als Pilot Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Du bald einen passenden Job findest.
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