Die Entscheidung, die Maschinen vorerst am Boden zu halten, ist in meinen Augen völlig richtig, warum?
Laut Informationen des Batterieherstellers GS Yuasa verwendet man im Dreamliner Lithium-Ionen-Akkus mit Kobalt-Oxid. Da liegt eines der Probleme: Diese Zellen sind sehr empfindlich gegen Überladung, Überlastung und Überhitzung (auch eine Folge von zu hoher Belastung, bzw. Überladung), die dann zu einem Zellenbrand führen können. Daher verwendet man sie auch nicht (heißt nicht, dass es nicht trotzdem Firmen gibt, die das trotzdem machen) in Elektrofahrzeugen oder Akkuwerkzeugen, da die Brandgefahr bei Unfällen oder Überlastungen zu hoch ist (trotz aufwändiger Schutzmechanismen). Beim Test der 787-Akkusysteme war ja sogar einmal eine Fabrikhalle in Brand geraten, vielleicht aufgrund überhitzender Akkus?
Als Alternative gibt es z.B. Lithium-Eisen-Phosphat Akkus, die diese Probleme nicht haben und dazu noch eine deutlich längere Lebensdauer besitzen. Sie sind hoch belastbar, sogar gegen Überladung tolerant und brennen nicht, wenn man sie misshandelt. Zum Vergleich: Wenn man durch eine eine normale Li-Ion-Rundzelle mit Kobaltoxid-Elektroden einen Nagel schlägt, gibt es einen Kurzschluss, der aufgrund der Überlastung zum Brand führt. Bei Li-Ion-Zellen gleicher Bauart mit Eisenphosphat-Elektroden kommt es hingegen zu keinem Brand. Nachteil: Geringere Leistungsdichte, also mehr Gewicht und Platzbedarf. Eingesetzt werden sie und Lithium-Titanat-Akkus (ebenfalls eigensicher ohne Brandgefahr mit sehr hoher Lebensdauer) u.a. auch beim Militär. Wieso also nicht in einem Flugzeug?
Und nun zur 787, wo nun zwei Probleme zusammen treffen: erstens die relativ empfindlichen Akkus auf der einen Seite und zweitens eine offensichliche Überlastung dieser, die zumindest in einem Falle zum Brand geführt hat: Jeder wird sich halbwegs erinnern können, dass die 787 schon frühzeitig mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatte, also musste überall gespart weden, vermutlich auch am Batteriegewicht. Und was liegt da näher, als einen Akku mit hoher Leistungsdichte zu nehmen, das spart Platz und Gewicht. Allerdings funktioniert das nur so lange gut, wie auch die Schutzmechanismen greifen und der Akku nicht überlastet wird und genau da könnte das Problem zu liegen: Man hat aus Gewichtsgründen die Akkus evtl. viel zu knapp ausgelegt und überlastet sie damit regelmäßig beim Laden und Entladen, wodurch eine große Hitzentwicklung entstehen kann, die der Lebensdauer alles andere als zuträglich ist. Wenn die Behauptungen stimmen sollten, dann müssen diese Akkus angeblich regelmäßig alle 4 Wochen getauscht werden. Bei einem Akku, der etwa 300 Ladezyklen schaffen sollte, bis er noch 80% seiner Leistungsfähigkeit besitzt? Außerdem wo ist die Redundanz bei einem Flugzeug, dass mehr als jedes andere auf Akkus zur Energieversorgung setzt? Für mich müssen zwei gleichwertige Akkus für eine Anwendung parallel eingebaut sein, damit im Falle eines Defektes ein Akku vom System getrennt werden kann, und der verbleibende ohne Überlastung das entspr. System weiter versorgen kann. Im Normalbetrieb wäre eine Überlastung somit unmöglich. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man so etwas nicht umgesetzt hat, eigentlich.
Zusammenfassung: Für mich schaut es so aus, als hätte man hier aus Gewichtsgründen ein zu empfindliches Akkusystem mit einer zu starken Belastung desselben kombiniert und dies wäre für mich inakzeptabel, falls man dies bei den Untersuchungen so feststellen sollte. Das Problem ist nämlich auch, dass der Verbundfaser-Rumpf bei Hitzeeinwirkung weich wird (nicht die Fasern sind das Problem, sondern die Bindemittel, welche die Faserschichten zusammen kleben) und strukturelle Schäden schneller auftreten, als dies bei Aluminium der Fall wäre.
Als Abhilfe düften im Sinne der Sicherheit nur noch sichere Lithium-Akkusystem wie Li-Eisenphosphat oder Li-Titanat zum Einsatz kommen. Die haben zwar ein höheres Gewicht bei gleicher Kapazität, aber eben sicher, höchst belastbar und besitzen eine ca. 10-fach höhere Lebensdauer im Vergleich zu Lithium-Akkus mit Kobaltoxid-Elektrode.
Natürlich kann es sich auch um einen Fertigungsmangel bei den Akkus handeln, aber für den Einsatz in der Luftfahrt müssten die Zellen eigentlich wesentlich strengere Qualitätskontrollen vor der Auslieferung überstehen, als z.B. bei weniger missionskritischen Anwendungen. Also auch eine Möglichkeit, aber die sehe ich als weniger wahrscheinlich an.
Ich bin gespannt, was bei den Untersuchungen heraus kommen wird.
Zitat von AndreasLaut Informationen des Batterieherstellers GS Yuasa verwendet man im Dreamliner Lithium-Ionen-Akkus mit Kobalt-Oxid. Da liegt eines der Probleme: ...
Problem erkannt, Problem gebannt ... scheint bis dato nicht der Fall zu sein und dies obwohl angeblich seit Längerem bekannt.
Zitat von AndreasLaut Informationen des Batterieherstellers GS Yuasa verwendet man im Dreamliner Lithium-Ionen-Akkus mit Kobalt-Oxid. Da liegt eines der Probleme: ...
Noch hält sich die Boeing Aktie um die 74 $ aber, wenn die anderen Airlines folgen (und warum sollten sie nicht?) wird es ganz schön teuer werden ... Keep or Sell?
Zitat von AndreasLaut Informationen des Batterieherstellers GS Yuasa verwendet man im Dreamliner Lithium-Ionen-Akkus mit Kobalt-Oxid. Da liegt eines der Probleme ...
aber, Boeing sieht das ganz anders, nix falsch gemacht ... wie könnte es auch anders sein?
Zumindest dürfen sie jetzt wieder Testflüge über unbewohntes Gebiet machen. Die Taucher im Pazifik wird´s freuen. Endlich mal nach Flugezugen tauchen, nur Schiffe ist ja mit der Zeit auch langweilig.
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