Enschede-Twente ist für NRN sicher auch nicht off-topic (liegt so im 100km Radius) vorallem wenn man bedenkt, das hier ein großer Teil der Paxe aus der Region Nijmegen/Arnhem oder aus dem westlichen Münsterland kommen. Für erstere wäre es dann streckenmäßig fast egal, von wo aus sie fliegen, für letztere wäre Twente sicher die bessere Alternative.
Bis Ende 2011 konnte der Flughafen Niederrhein in Weeze Zinsschulden in Höhe von 1,4 Millionen Euro an den Kreis Kleve nicht begleichen. Insgesamt beläuft sich die Schuldenlast des Airports beim Kreis Kleve auf 34 Millionen Euro.
Na das ist ja praktisch, der Airport ist zwar (noch) zu 99% in privater Hand, aber wenn's dann eng wird, übernimmt doch wieder die Allgemeinheit den unangenehmen Teil. Und nebenbei wird der Airport Stück für Stück vom Kreis übernommen und dann hat im schlimmsten Fall irgendwann der Steuerzahler einen weiteren LCC-Airport am Hals... Sorry, wenn das jetzt etwas drastisch und überspitzt ausgedrückt ist.
War NRN nicht einmal als Privatunternehmen konzipiert? Immerhin, positiv ist zu sehen, dass bisher wenigstens der operative Betrieb nicht bezuschusst wurde (soweit ich weiß).
War NRN nicht einmal als Privatunternehmen konzipiert? Immerhin, positiv ist zu sehen, dass bisher wenigstens der operative Betrieb nicht bezuschusst wurde (soweit ich weiß).
Bei derzeit 99 Prozent in privater Hand kann man sicher immer noch von einem Privatunternehmen sprechen.Und selbst wenn der Kreis jetzt weitere Anteile erhält, die er ja zusammen mit der Gemeinde Weeze sowieso schon hatte, überwiegt der private An teil ja immer noch deutlich. Vergessen wird beim Thema Airport-Weeze auch ganz gerne, das der zivile Flugbetrieb erst 2003 angefangen hat. 2007 wurde dann innerhalb von 14 Tagen die komplette Landebahn erneuert incl. der Installation von ILS Cat III. Sicher auch ein erheblicher Kostenfaktor. So aus dem Stegreif kenne ich jetzt keinen Flughafen, der in so kurzer Zeit schon satte Gewinne eingefahren hätte, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Operativer Gewinn wird seit 2008 gemacht. Das soll jetzt hier aber kein Strunzen werden sondern nur zur Erklärung dienen, warum die Kredite, die der Kreis Kleve dem Flughafen gewaehrt hat, noch nicht zurückgezahlt werden konnten. Ohne ILS III hätte es wohl hier keine Ryanairbasis gegeben und wer mal vor der Sanierung der Landebahn hier gelandet ist kann sicher bestätigen, das es sich mehr um eine Ackerpiste gehandelt hat (insofern hatte der Hunold sicher damals mit seiner Aeusserung recht, das seine Firma nicht auf jedem Acker landet, obwohl sie es in unserem Fall ja jetzt doch tut). Das dann letztes Jahr noch diese Ticketsteuer eingeführt worden ist, die hier zu einer erheblichen Reduzierung vom Hauptkunden Ryanair geführt hat, konnte vorher sicher auch niemand ahnen, zumal unsere Nachbarn in den Niederlanden ja gerade kurz vorher mit genau so einer Abgabe auf den Bart gefallen sind.
Danke für diese weiteren Erläuterungen. Sicherlich ist es so, dass NRN eine beeindruckende Entwicklung hingelegt hat. Ich hoffe nur, dass diese erste Übernahme der Zinsen durch den Kreis nicht der Anfang einer Art Dauersubvention und schleichende (Teil-)Übernahme wird, dann hätten wir nämlich (ich sprach oben vom "schlimmsten Fall" im Sinne von worst case) wie gesagt einen weiteren Flughafen, der am öffentlichen Tropf hängt, und FR sahnt ab.
Ich will nur noch kurz zu zwei von deinen Punkten etwas sagen:
Zitat(insofern hatte der Hunold sicher damals mit seiner Aeusserung recht, das seine Firma nicht auf jedem Acker landet, obwohl sie es in unserem Fall ja jetzt doch tut)
Naja, eine Station/Basis wird AB in NRN sicher nicht aufmachen, das meinte er wohl. Dass AB fast überall hinfliegt, wenn z.B. ein Veranstalter eine Maschine chartert und entsprechend bezahlt, ist klar.
ZitatDas dann letztes Jahr noch diese Ticketsteuer eingeführt worden ist, die hier zu einer erheblichen Reduzierung vom Hauptkunden Ryanair geführt hat, konnte vorher sicher auch niemand ahnen, zumal unsere Nachbarn in den Niederlanden ja gerade kurz vorher mit genau so einer Abgabe auf den Bart gefallen sind.
Naja, aber ein Risiko muss man sicher mit einkalkulieren, wenn man zum überwiegenden Teil von nur einem Kunden abhängig ist. Dieser kann ja immer mal abhauen, deutlich reduzieren, selbst in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten usw. (siehe nur AB und viele kleine Flughäfen, wie FMO und PAD), von daher musste man nicht unbedingt damit rechnen, dass eine solche Abgabe kommt, aber immer mit dem Risiko, dass sich das Angebot von FR irgendwann mal negativ entwickeln könnte (aus welchem Grund auch immer). Gerade FR reagiert ja immer wieder mit drastischen Kürzungen oder gar Gesamtabzug, wenn denen etwas nicht gefällt oder etwas kein Geld bringt.
Sicher ist die Abhängigkeit von einem Hauptkunden nicht optimal und wenn zum Beispiel Wizz plötzlich die Segel streichen würde, dann könnte das auch das Aus fuer DTM bedeuten. Sicher ist da der FMO etwas breiter aufgestellt. Ich wollte mit meinem Post eigentlich auch nur klar machen, das der Airport Weeze in relativ kurzer Zeit mächtig viel investiert hat was ja auch der Region zugute gekommen ist. Als letztes Jahr z.B. das Terminal umgebaut wurde um die Kapazität zu erhöhen, waren daran fast ausschliesslich Handwerksbetriebe vom Niederrhein beteiligt. Und eine Menge Kohle ist ja auch im letzten Jahr an die Flughafengegner ausgezahlt worden, um überhaupt erst mal Rechtssicherheit fuer den Flughafen zu erlangen. Wenn durch diese hohen Investitionen nun die Zinszahlungen an den Kreis ins Stocken geraten, der Kreis dafür andererseits aber Anteile am Flughafen erhaelt, finde ich das nicht so dramatisch, wie es zur Zeit in der Presse dargestellt wird. Als Sicherheit lagert unter dem Airport übrigens noch ne dicke Lage Kies, falls es mit dem Fluggeschaeft wieder erwarten doch mal nicht klappen sollte Und wie Du ja schon ganz richtig festgestellt hast, operativ ist alles im schwarzen Bereich, weshalb die Anteile fuer den Kreis vielleicht gar nicht mal so ein schlechtes Geschaeft sein könnten. Was den Hunold angeht, so meinte der übrigens damals nicht die Einrichtung einer Basis sondern das er überhaupt nicht in Weeze landen würde. Aber wenn es Geld zu verdienen gibt landet ein AB Flieger eben doch auf jedem Misthaufen...
Das erneute EU-Pruefverfahren ins Rollen gebracht hat übrigens nach eigenem oeffentlichen Bekunden in der Rheinischen Post ein bekennender Flughafengegner als Privatperson. Kennt sich hier zufällig jemand aus, wer die Kosten fuer so ein Verfahren trägt, wenn sich die Anschuldigungen als unbegründet erweisen?
Kostenverteilung bleibt gleich, egal ob begründet oder nicht, in beiden Fällen zahlt der Steuerzahler. Die eigenen Auslagen muss er aber selbst zahlen...
@Howitowner Danke fuer die schnelle Antwort. Hab mir schon gedacht, das der selbst kein finanzielles Risiko eingeht. So bleibt als persönlicher Einsatz nur seine Zeit, und davon hat er als fruehverrenteter Sozialarbeiter ja genug. Aber ihr habt ja in DTM mit ähnlichen Herrschaften zu tun, die dem Flughafen zu schaffen machen und sich mehr oder weniger 'nen Dreck um das Wohl der Mehrheit kuemmern
Auch der Steuerzahler: zuzüglich der Gehälter an die Beamten in Brüssel, die mit der Prüfung der Flughafen beschäftigt werden und der Fruehrente an den "Wutbuerger" ist das ein recht teurer Spass fuer die Allgemeinheit und wird wahrscheinlich die Summe der Subventionen noch übersteigen, sofern die denn überhaupt geflossen sind
@cabfish Deine Einschätzung, was das "Wohl der Mehrheit" ist, erscheint mir allerdings sehr subjektiv. Wenn Brüssel nicht im Sinne eines Flughafens -sei es Weeze, Dortmund oder sonstwo entscheidet - , dann ist das in Deinen Augen auch gegen das "Wohl der Mehrheit"?
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17.11.2011 14:39
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