Zitat von aviation-fan im Beitrag #569 Zudem fordert der Paderborner SPD-Landratskandidat Weigel in dem o.g. Artikel die Abberufung des Geschäftsführers und sagt, dass bereits der Abschluss 2019 (also vor Corona) mangels positiver Fortführungsprognose nicht von den Wirtschaftsprüfern testiert worden sei. Auch habe Cezanne die dramatische Lage des Airports nie transparent dargestellt. Schon heftig, was jetzt alles so rauskommt...
Zusammengefasst hat es damit 3 Fehler gegeben: 1. Die bisherige Geschäftsführung hat es nicht geschafft eine eindeutige Vision und Strategie zu entwickeln und daraus abgeleitet das Flugangebot am Flughafen nachhaltig zu verbessern. Es wurden immer nur Abgänge gemeldet. Warum? Air Berlin beispielsweise hat mit relativ konstanten und auskömmlichen Paxzahlen einen PMI Schuttle geflogen. Nach deren Zusammenbruch gab es keine stabile PMI Verbindung mehr. Alle Versuche zusätzlichen Verkehr zu generieren (Seaair, Adria) wirkten von außen eher dilettantisch. Hier war der GF nicht nur nicht erfolgreich, sondern wirkte eher verwaltend und nicht engagiert.
2. Die daraus resultierende Situation wurde (naturgemäß) vom GF dem Aufsichtsrat gegenüber offensichtlich nicht transparent und dramatisch genug dargestellt.
3. Der Aufsichtsrat hat offensichtlich auch nicht die richtigen Fragen gestellt oder aus den unbefriedigenden Antworten nicht die richtigen Konsequenzen gezogen und Fehler 1 früh genug beseitigt. Jetzt zu sagen, sie hätten von nichts gewusst ist die übliche Reaktion von AR Mitgliedern aus dem politischen Bereich.
Zu 3, sie haben es gewusst! Zumindest 2 Kreise dürften über die Situation bescheid gewusst haben, wollten sich aber nicht aktiv in die Geschäftsführung des Flughafens einmischen. Auch hat man der Argumentation es sein alles immer Pech gewesen geglaubt. Aber ich geb dir recht, die richtigen Fragen wollte man nicht stellen.
Die Situation war und ist offensichtlich schon lange, ich sage es mal so, verbesserungsbedürftig. Auch die Zeichen in finanzieller Hinsicht.
Ich habe es hier im Forum schon öfters gesagt, für mich war auch ein Alarmzeichen, dass man in den letzten Jahren vor Corona trotz durchgängigem Wirtschaftsaufschwung, gut laufendem Tourismus etc. keine Verbesserung hinbekommen hat, im Gegenteil sind die Zahlen letztlich auf unter 700.000 Pax gesunken mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen. Da kann und muss man sich schon fragen, wie es dann erst im nächsten Abschwung bzw. in der nächsten Krise werden soll, die in der Luftfahrt als sehr zyklischer Branche so sicher kommt wie das Amen in der Kirche.
Nun stecken wir mitten in der Krise und man sieht, was los ist: Schließungsdiskussion, Diskussionen über die Art eines künftigen Insolvenzverfahrens, Kritik an der Geschäftsführung, Gesellschafter wollen aussteigen... Also noch viel dramatischer geht es wirklich nicht.
Aus meiner Sicht rächt sich jetzt, dass man nicht schon viel früher deutlichere Maßnahmen ergriffen hat, sondern gefühlt im Gegenteil Zeit hat verstreichen lassen, während die Situation immer schlechter wurde und nun kommt man offenbar traurigerweise ohne einen sehr radikalen Cut da nicht mehr raus.
Der CDU-Fraktionssprecher (diese Fraktion war bisher ja immer Fürsprecher für den Flughafen) aus Gütersloh sagt dort ganz klar, man habe keinen Sinn mehr darin gesehen, Geld in einen Flughafen zu stecken, damit dort 200.000 Touristen pro Jahr abfliegen können. Man hätte immer Flugverbindungen für die lokale Wirtschaft haben wollen, aber da hätten sich "die Dinge eben geändert" und es sei nicht mal sicher, dass entsprechende Flüge nächstes Jahr stattfinden. Hmm, ob das wohl auf eine Anspielung auf die zuletzt gescheiterten Linienverbindungen von Adria und insbesondere LH mit FRA ist? Keine Ahnung, was er mit den Flügen im nächsten Jahr meint...
Die D-AQUI JU52 soll in die Obhut des Vereins Quax am PAD übergeben werden und in ferner Zukunft auch restauriert und wieder roll-fähig gemacht werden, wie AeroTelegraph schreibt.
Der Gütersloher Landrat gibt (passenderweise) nach dem Ausstiegsbeschluss sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Flughafenaufsichtsrats auf: Flughafen: Adenauer legt Amt nieder
In dieser Meldung wird die Tendenz des Kreises Lippe, ebenfalls auszusteigen, vom dortigen Landrat bestätigt, der entsprechende Beschluss solle noch diesen Monat gefasst werden: Lippe will kein Gesellschafter des Flughafens Paderborn/Lippstadt mehr sein Laut Verdi sollen bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung 110 von 170 Stellen am Airport gestrichen werden.
Der Rücktritt des Herrn Adenauer sollte nicht der einzige bleiben. Über Jahre schaut man zu, wie es mit dem Flughafen langsam aber kontinuierlich abwärts geht. Ich frage mich, was hat der Aufsichtsrat gemacht.Sich jetzt aus der Mitverantwortung stehlen ist sicher die schlechteste Lösung. Wenn man den Flughafen nun neu aufstellen will, so sollte man auf jeden Fall auch über die GF des Flughafens nicht nur nachdenken, sondern auch etwas verändern.
Der Titel sagt es schon: Die CDU-Fraktion im Kreis Paderborn sieht durch den Gütersloher Ausstiegsbeschluss sowie die Ausstiegsabsichten von Lippe und Bielefeld "einen erheblichen Vertrauensverlust innerhalb der kommunalen Familie in Ostwestfalen-Lippe".
- Nachdem die Grünen im Kreis Paderborn im Juni noch für den Erhalt ausgesprochen haben, schließen sie sich nun den Grünen-Fraktionen der anderen Kreise an und fordern eine intensive Prüfung der kompletten Schließung des Flughafens. - Grund sei, dass sie das Konzept zur Sanierung des Flughafens ablehnen. Es sei "zum Scheitern verurteilt" und der Flughafen bleibe auch für den Fall, dass das Konzept funktioniere, "hochdefizitär". - Die CDU zeigt sich verwundert, da alle Fakten auf dem Tisch gelegen hätten und die Grünen im Kreistag für den Erhalt gestimmt hätten. [Anmerkung von mir: Einerseits stimme ich zu, andererseits hat sich die Lage doch ziemlich deutlich geändert durch die Beschlüsse bzw. Absichten in Gütersloh, Lippe und Bielefeld aus dem Flughafen auszusteigen.] - Eine Abberufung von Cezanne lehnt die CDU ab, da dessen Konzept von unabhängigen Gutachtern bestätigt worden sei.
Kurz zusammengefasst,was lesbar ist: Eine Insolvenz in Eigenverwaltung wird angestrebt, Kostenpunkt der Sanierung 12,5 Millionen und 110 Mitarbeiter werden Ihren Job verlieren.
Wenn man den Weg einschlagen sollte, bleibt zu hoffen, dass das zuständige Insolvenzgericht dem Antrag auf "Insolvenz in Eigenverwaltung" stattgibt. Sonst geht es bei anderer Einschätzung gleich in das "Regel-Insolvenzverfahren.
Bei Insolvenz in Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsführung aktiv, ergänzt durch einen vom Insolvenzgericht bestellten Sachwalter für gemeinsame Entscheidungen und dem Ziel, auf neuer Basis das Geschäft zukunftssicher zu formen.
Bei letzterem ist die Geschäftsführung ohne Mitspracherecht außen vor und f der vorläufige Insolvenzverwalter übernimmt alleine und trifft die Entscheidungen hinsichtlich Zukunft bzw. Beendigung der Ära Heimat-Flughafen Paderborn.
Selbst in Eigenverwaltung bleibt Ein gewisses Restrisiko. Magdeburg ging damals den selben Weg.Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde damals geändert in ein „normales „. Aber Pad kann man nicht mit CSO vergleichen. Pad ist wesentlich bedeutsamer als cso. Ich finde es übrigens ziemlich krass, dass man auf 70 Mitarbeiter runter fahren will. Ich frage mich, ob man mir der Anzahl noch einen Flughafen betreiben kann. Das müsste dann definitiv das absolute Minimum sein .
Hier wird davon gesprochen, dass 105 von 170 Stellen gestrichen werden sollen. Einige andere Meldungen der letzten 1-2 Tage sprechen ebenfalls von ca. 60-65 Stellen, die erhalten werden. Zudem erläutert Cezanne, wie man auf die Zahl von ca. 300.000 erwarteten Pax pro Jahr kommt: Man gehe von ca. 500 touristischen Abflügen sowie einer viermal täglichen Bedienung von MUC aus. Ich finde ehrlich gesagt 500 touristische Abflüge überraschend wenig, das wären im Schnitt ca. 1,4 pro Tag.
Grundsätzlich war ich auch etwas erstaunt, dass man bei der Touristik so extrem vorsichtig schätzt und gleichzeitig aber von 4x täglich MUC ausgeht, denn ob und wann letzteres bei der aktuellen Nachfrage so wiederkommt, steht aus meiner Sicht in den Sternen.
Allerdings sind die Aussagen/Zahlen nicht kurzfristig, sondern eher mittelfristig als grobe Prognose für 2021 und Folgejahre zu verstehen, denke ich. Wirklich prognostizieren ist aktuell unmöglich, daher kann man eigentlich nur Annahmen treffen, die etwas aus der Luft gegriffen sind.
Ist doch logisch warum man München hoch ansetzt un Tour Flüge vorsichtiger schätzt. Würde die GF von 1x MUC ausgehen ist der Wert als Infrastruktur deutlich geringer, bei 4 Verbindungen ist die Wertigkeit viel höher. Ich persönlich gehe davon aus, dass das Niveau von 4 täglichen Flügen nie wieder erreicht wird. Zumal 4 täglich eh nie stattfanden, aber das wäre jetzt Haarspalterei.
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