Schlüssige Argumentation vom Flughafen in der Mitteilung. Sie zeigt auch, dass die Kosten für hoheitliche Aufgaben die G+V unnötig belasten und an anderen Flughäfen wettbewerbsverzerrend von ihren Gesellschaftern bzw. deren Steuerzahlern gestemmt werden. Dazu: PAD wirtschaftet viel besser und bekommt die vergleichsweise geringeren Verluste nicht durch die zugegebenerweise viel kleineren und weniger potenten Gesellschafter gestemmt. Die Zahlen oben zeigen auch. Paderborn hat kein Problem mit Linien, bzw. Geschäftsreisenden auch wenn viele anerkennungswürdige Initiativen und Anwerbeerfolge nicht nachhaltig waren. Es ist im Kern der Niedergang der Air Berlin und der Small World anschliessend und damit der Konsolidierung im Chartermarkt geschuldet. Adria, City Jet, Darwin (Etihad) und auch die neu aufgelegte Linie nach FRA! Wer der PAD-GF Untätigkeit vorwirft, tut ihr Unrecht. Was hätte man denn doch alles machen sollen? Welche Möglichkeiten hat man den ungenutzt verstreichen lassen? Da wäre ich mal gespannt, ob die "Insider" mal ein paar konkretere Stichworte liefern können. Mir als Beobachter auch anderer Regionalflughäfen fehlt da wirklich die Phantasie! Wizzair mit ruinösen Discountkonditionen anzuwerben, die den Steuerzahler belasten, volkswirtschaftlich schädlich sind, darin liegt keine Nachhaltigkeit (siehe Hahn, Weeze, etc). Es ist eher eine Leistung den Weg ohne diese "Raubritter" zu gehen und auf die Versuchung den kurzfristigen Zusatzverkehr auf Kosten der Wettbewerber mitzunehmen zu verzichten.
Da gab es auch noch Sea Air 2016 die aber wohl nicht ganz ehrlich waren.Nicht zu vergessen Der Schmidt mit seinen Sondereisen. Wurde aber in diesem Jahr durch Corona ausgebremst.
Die absoluten Zahlen von 2006 bis 2017 habe ich von der Flughafenhomepage. Den Zahlen von 2018 und 2019 habe ich mich über die ADV Statistiken angenähert und dort jeweils die innerdeutschen Pax als Linienpax genommen und die von den sonstigen "Linien-, Pauschalflug-, Tramp- und Anforderungsverkehr"-Pax abgezogen um auf den Touristikwert zu kommen.
In der Tabelle sieht man, dass der Anteil des Linienfluggeschäftes zwar nicht mehr so hoch ist wie vor 13,14 Jahren, in den letzten Jahren Jahren aber immerhin wieder leicht gestiegen ist.
Vielen Dank für die Aufbereitung der Zahlen! Ich denke, die Aussage aus der Politik mit den sinkenden Linienflugzahlen kann man in der Tat nicht Wort für Wort auf die Goldwaage legen. Ich denke, dass es prinzipiell darum geht, dass es eben außer der MUC-Anbindung, und die auf absehbare Zeit in reduzierter Form, keine weiteren Linienflugmöglichkeiten (Direktstrecken oder Hub-Anschlüsse) mehr gibt. Probiert wurde ja durchaus einiges, aber nichts konnte sich halten. Bei einigen Versuchen wundert das nicht, aber zumindest bei LH mit FRA war ich erstaunt, dass LH trotz der vorhandenen Stammkundschaft in PAD und Kombinationsmöglichkeiten mit MUC keine zwei täglichen FRA-Umläufe zufriedenstellend füllen konnte trotz der immer wieder genannten geschäftlichen Nachfrage - die Auslastungszahlen waren da sehr eindeutig. Insofern kann man auch den leicht steigenden Linienanteil der letzten paar Jahre erklären: Grob gesagt schwächelte einerseits der Tourismus, andererseits kamen zwischenzeitlich Dinge wie Adria oder FRA hinzu. Der schwächelnde Tourismus wirkt sich zwar mathematisch auf den Prozentsatz aus, ändert in der Realität aber auch nichts den den Linien-Paxzahlen. Und die genannten Linien sind bereits wieder Geschichte, sodass ab 2020 weiter sinkenden Linien-Paxzahlen zu erwarten sind.
Einige Gesellschafter führen derzeit offenbar eine neue Kosten-Nutzen-Abwägung durch und kommen zu dem Schluss, dass in absehbarer Zeit auch nicht mehr zu erwarten ist und dass die Kosten der Flughafenunterhaltung den gegebenen und/oder absehbaren Nutzen nicht mehr rechtfertigen. So sehe ich zumindest die aktuellen politischen Vorgänge rund um den Flughafen.
Zitat von Spotiv im Beitrag #616Wer der PAD-GF Untätigkeit vorwirft, tut ihr Unrecht. Was hätte man denn doch alles machen sollen?
Allgemeine Untätigkeit wurde der GF nicht vorgeworfen, im Gegenteil wurden diverse Versuche hier mehrfach explizit genannt. Was man hätte machen sollen? Aus meiner Sicht als ersten Schritt den Forderungen verschiedener Gesellschafter und Teilen der Politik nachkommen, die seit Jahren eine Neuaufstellung des Flughafens gefordert haben, egal wie man es nun nennen will: Strategiepapier, neues Betreiberkonzept .... Mir ist bis heute unverständlich, dass das nie geschehen ist. Wie ein solches neues Konzept hätte aussehen können, ist eben die zentrale Frage, die niemand hier beantworten kann, das wäre dann eine Frage für Experten gewesen. Jedenfalls hat das "Weiter so" über die Jahre zum Wegbröckeln der politischen Unterstützung geführt, sodass nun diverse Gesellschafter ganz aussteigen wollen.
Womöglich wäre dann jedenfalls eine Neuaufstellung/Sanierung/... noch in besseren Zeiten, in denen man vielleicht gar nicht erst auf eine Idee wie die Insolvenz gekommen wäre, schon längst in die Wege geleitet worden. In der jetzigen Krise geht es nun leider nicht mehr ohne Insolvenz mit den entsprechenden Folgen.
Zitat von Spotiv im Beitrag #616Sie zeigt auch, dass die Kosten für hoheitliche Aufgaben die G+V unnötig belasten und an anderen Flughäfen wettbewerbsverzerrend von ihren Gesellschaftern bzw. deren Steuerzahlern gestemmt werden.
Dir ist schon klar, dass die bisherigen Verlustabdeckungen von 1,25 Mio. bis 5 Mio. Euro pro Jahr (auch) dafür dienten, dass zudem demnächst der Bund bekanntlich Flugsicherungskosten übernimmt und die geplanten 2,5 Mio. Dauerzuschuss für die Zeit nach der Insolvenz explizit genau für diese Zwecke gedacht sind? Mir ist schleierhaft, inwiefern diesbezüglich eine Wettbewerbsverzerrung vorliegen soll.
Am Sonntag wurde bei der Sendung "Westpol" über die Situation an den Flughäfen in NRW berichtet (letzter Teil "Flughäfen in Not). Besonders PAD wurde als Beispiel genannt.
Super, die, die den Verlust nicht tragen müssen (dürfen sie nicht) bleiben an Board. Wahrlich ein Erfolg. Dann wieder gepaart mit dem Wunsch nach Flügen an die Drehkreuze, die dann eh wieder nicht genutzt werden, weil das Ticket ab Hannover günstiger ist. Das ist jetzt nicht der große Durchbruch.
Der Flughafen stellt nach einem Bericht der NW bereits in der kommenden Woche den Insolvenzantrag. Angeblich aus finanziellen Gründen - die Restrukturierung fiele dadurch 600.000€ günstiger aus.
Der Kreis sagt sinngemäß: - Es wurde mit großer Mehrheit für die Sanierung/Redimensionierung des Flughafens im Zuge einer Insolvenz in Eigenverantwortung gestimmt. - Der Kreis Paderborn stellt dafür 13,7 Mio. Euro bereit. - Mit Bielefeld wurde eine Ausstiegsvereinbarung getroffen. Bielefeld zahlt eine Summe für die Sanierung plus das Siebenfache des Anteils an der jährlichen Verlustabdeckung, was auf 2,5 Mio. Euro hinausläuft. - Mit Gütersloh und Lippe sollen die Gespräche intensiviert werden, da man dort offenbar noch ein gutes Stück von einer Einigung entfernt ist und gleichzeitig die Zeit dränge. So lagen die Angebote bisher weit unter denen aus Bielefeld. Ziel des Kreises Paderborn sind aber ähnliche Vereinbarungen wie mit Bielefeld. - Man versucht weiterhin, die zu entlassenden Mitarbeiter anderweitig unterzubringen. Allerdings ist nun schon die Rede davon, dass man als Betroffener Initiativbewerbungen schreiben und nicht auf Stellenausschreibungen warten solle.
Das Westfalenblatt schreibt, dass die Grünen dem Konzept nicht zustimmen wollten, da sie es für nicht tragfähig halten. Außerdem sollen sich laut WB die Ausstiegsverhandlungen mit Gütersloh und Lippe, wie oben angedeutet, sich "offenbar schwierig" gestalten. Angeblich wollen diese Gesellschafter nur für die Sanierung, nicht aber für die Übernahme von Gesellschaftsanteilen zahlen.
Ein kurzer Kommentar von mir: Mich wundert es nicht, dass Lippe und Gütersloh sich gegen eine Regelung wie bei Bielefeld sträuben. Sie haben einen höheren Anteil als Bielefeld, dementsprechend würde es für sie teurer. Ich persönlich finde das Siebenfache des jährlichen Verlustausgleiches ziemlich viel und wundere mich etwas, dass Bielefeld dem so schnell und ohne großes Hin und Her zugestimmt hat.
Im August sollte die Sanierung durch Insolvenz in Eigenverantwortung 24,6 Mio. Euro kosten. Der Kreis Paderborn möchte nach obiger Quelle 13,7 Mio. ausgeben, Bielefeld zahlt demnach 2,5 Mio. Fehlen nach Rechnung der Paderborner noch 8,4 Mio. Da müssen Gütersloh, Lippe und die anderen verbleibenden Gesellschafter noch einiges Geld locker machen...
Heute wurde der Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung dann tatsälich gestellt und ihm wurde laut dem Artikel stattgegeben.
Das Sanierungskonzept beinhaltet übrigens weiter einen 24-h-Betrieb, aber eben deutlich reduzierte Abfertigungskapazitäten. Unverzichtbarer Bestandteil des Konzepts sei, dass ein Tarifvertrag mit den Gewerkschaften ausgehandelt werde, der einen 24-h-Dienst für die Flughafenfeuerwehr beinhalte.
Ein Rechtsanwalt (Sanierungsexperte) wird Generalbevollmächtigter, ein anderer Anwalt wurde zum Sachwalter erklärt.
Löhne und Gehälter seien bis November durch Insolvenzgeld gesichert.
Ein Thema, was bisher wenig vorgekommen ist, ist das Beihilferecht. Laut dem Bericht dürften die Gesellschafter Verluste in der Höhe, wie sie zuletzt 2019 bzw. erst recht jetzt in der Corona-Zeit aufgetreten wären, aus beihilferechtlichen Gründen nicht ausgleichen. Genehmigt sei bisher nur eine Beihilfe von max. 2,5 Mio. Euro pro Jahr (die ehemalige Höhe der jährlichen Verlustabdeckung), beantragt waren jetzt 5 Mio., aber auch die reichen nicht.
Thematisiert wird die Aussetzung der MUC-Route bis Ende Oktober. Die NW hat diesbezüglich bei der Lufthansa nachgefragt. Die zwischenzeitliche Einstellung wird mit einer zu geringen Nachfrage begründet. Bis Ende Oktober wolle man die Buchungen für den Winterflugplan beobachten. Dementsprechend werde man "in nächster Zeit" entscheiden, wie es mit der Strecke weitergehe (ob es also Flüge im Winter geben wird oder nicht).
Ich bin jetzt in den vergangenen Wochen mehrfach die Strecke geflogen. Durchschnittlich waren jeweils zwischen 20 und 30 Gäste an Bord. Das dürfte nicht reichen...
Höxter will sich gemäß einer Beschlussvorlage an der Sanierung beteiligen: Finanzspritze aus Höxter für Flughafen Paderborn Man begrenzt allerdings jetzt den Verlustübernahmebetrag und werde diesen auch nicht erhöhen, falls künftige Verluste höher ausfallen als die jetzt prognostizierten max. 2,5 Mio. pro Jahr, sondern würde dann auch aussteigen wollen.
Die Kreise Gütersloh und Lippe unterbreiten nun ein an Bedingungen geknüpftes Verhandlungsangebot: Verhandlungsangebot seitens Kreis Lippe und Gütersloh liegt vor Demnach wollen diese Kreise unter Leistung einer bestimmten Zahlung erst aussteigen und danach soll die Sanierung laufen. Der Kreis Paderborn möchte aber bisher das Gegenteil: Erst Sanierung, dann Änderung der Gesellschafterstruktur. Gütersloh und Lippe sagen ganz klar, sie werden erst zahlen, wenn der Ausstieg erfolgt und gewisse Haftungsfragen geklärt seien.
Zum Hochsauerlandkreis kann ich sagen, dass der wiedergewählte CDU-Landrat sich klar für Verbleib in der Flughafengesellschaft ausgesprochen hat. Die Positionen der Fraktionen im Kreistag, wo die CDU die absolute Mehrheit verloren hat, sind noch etwas unklar.
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